Angela Piekoschowski
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen
 

 
                          

Scheidung / Trennung / Liebeskummer

Eine der stressreichsten Situationen im Leben eines Paares ist das Ende der Beziehung. Und doch schaffen es manche Paare, sich ohne Rosenkrieg zu trennen.

Es gibt viele Zahlen und Statistiken zu Scheidungen, durchschnittlicher Ehedauer, Anzahl der Scheidungskinder etc...

Scheidungen/Trennungen scheinen also vollkommen normal zu sein, zumindest, was den juristischen Part anbelangt. Geht es jedoch um die Gefühle, wird die ganze Situation schwerer, denn Trennungen tun weh. Sich vom Partner zu trennen, betrifft die Gefühle, das Denken, den Umgang miteinander, den bisherigen Alltag und auch die finanziellen/rechtlichen Folgen.

Dies alles kann die Betroffenen in ein großes Gefühlschaos stürzen. Aber es gibt auch die einmalige Chance auf eine Persönlichkeitsentwicklung, wenn man die Herausforderung annimmt. Zunächst aber spielt meist das Gefühlsleben komplett verrückt, alles ist dabei, von Wut, Angst, Trauer, Depression über Freude, Liebe, Zuversicht, Gelassenheit etc...

Das alles ist völlig normal. Auch das Verhältnis zum Expartner ist in dieser Zeit eher ambivalent. Mal will man vor lauter Wut und Verbitterung mit der/dem Ex nichts mehr zu tun haben, mal steht die Trauer um den Verlust des Partners im Vordergrund.

Fakt ist, das Ende einer Beziehung tut weh und verläuft in den wenigsten Fällen ohne Reibung. Liebeskummer kann krank machen, einem im wahrsten Sinnes des Wortes das Herz brechen und das durchaus in jedem Lebensalter.

Die Reaktionen bei dem Verlust eines Partners sind vielfältig. Es kann zu Schlafstörungen, weniger oder mehr Appetit, Kreislaufbeschwerden, Magen-Darm-Problemen, Unruhe, Anspannung, sogar zu Drepressionen und dem sog. Broken-Heart-Syndrom  kommen. Der Partnerverlust kann Beschwerden auslösen, die denen eines Herzinfarktes ähneln und das kann das Herz durchaus organisch nachhaltig schädigen. In diesem Fall ist dann eine fachärztliche Diagnostik erforderlich.

Aber das normale Leben geht einfach weiter.

Die Betroffenen können selbst einiges tun, um die Wunden heilen zu lassen, z.B. indem sie die Gedanken nicht zu sehr in der Vergangenheit weilen lassen. Besser ist es, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Was nützt es, sich die Zukunft in den schwärzesten Farben auszumahlen, statt den gegenwärtigen Moment zu bewältigen.

Ja, jeder denkt auch mal über negative Dinge nach oder fühlt sich nicht besonders gut, das ist ok, aber nicht den ganzen Tag lang. Trennungen/Scheidungen sind eine vorübergehende Situation des Lebens und auch wenn der Trennungsschmerz noch so groß ist, daneben geht das Leben unbeirrt weiter.

Aber was heißt das eigentlich, das "normale" Leben?

Das fängt schon mit den einfachsten Dingen an, z.B. gut für sich zu sorgen, ausreichend guter Schlaf, sich gut und regelmäßig zu ernähren, ausreichende Bewegung, Sozialkontakte und Hobby's pflegen, ins Kino gehen, lange Spaziergänge machen... Nicht zu vernachlässigen sind natürlich die gemeinsamen Kinder und die berufliche Tätigkeit.

Die Kinder und der Beruf "zwingen" die Betroffenen gerade dazu, so normal wie möglich weiterzumachen. Das bringt eine gewisse Ablenkung, die an dieser Stelle nicht schlecht ist, weil man sich nicht vor den Problemen drückt, sondern damit die Lebensrhytmen aufrecht erhält. Das stabilisiert Körper und Seele, gerade in Krisenzeiten.

Was, wenn man nicht über die Trennung hinwegkommt?

Gerade eben ist es gelungen, etwas positiver in die Zukunft zu schauen, da bahnt sich der nächste stressauslösende Gedanke seinen Weg:"Ich komme einfach nicht darüber hinweg, das er/sie mir das angetan hat.."

In so einem Moment hilft eine Affirmation:"Ja, ich komme darüber hinweg, aber es dauert bei mir nur ein wenig länger, als gedacht."

Diese Affirmation hilft, weil man dem dramatischen Gedanken einen realistischen gegenüberstellt. Noch besser kann man den Prozess unterstützen, wenn man alle negativen Gedanken aufschreibt und den realistischen Gedanken direkt gegenüber setzt. Nach einer Weile wird man feststellen, dass sich manche negativen Gedanken durchaus häufiger einschleichen und es eine Weile braucht, um diese zu transformieren.

Aber da der Mensch sich mit vielen Dingen selbst das Leben schwer macht, gibt es noch andere Varianten der negativen Gedankenwelt, wie z.B.:

Abwertend denken

Wenn der Partner bei der Scheidung Zugeständnisse macht, die er eigentlich aufgrund der Rechtslage nicht machen müsste, erkennt man diese nicht an, sondern man denkt und redet es schlecht, spielt diese Geste herunter und das vertieft das Unglücklichsein weiter.

Vergleichend denken

Man denkt ungünstig vergleichend. Überall trifft man auf glückliche Paare und man selbst scheint der einzige unglückliche, verlassene Mensch zu sein. Aber ist es so? Wissen wir denn, ob die anderen Paare wirklich glücklich sind?

Schwarz-Weiss-Denken

Zu denken "Keiner versteht meinen Schmerz oder er/sie hat mich nie wirklich geliebt" u.s.w. verzerrt die Realität. Aussagen wie "nie, immer, alles, keiner etc.." stimmen nie! Das sind Übertreibungen.

Es gibt Alternativen:

  • manchmal geht nicht alles so glatt -
  • einige verstehen mich, andere aber nicht-
  • er/sie hat mich sowohl geliebt als auch manchmal lieblos behandelt

Viele Betroffenen betrachten die Trennung/Scheidung als ihre persönliche Katastrophe. Aber auch hier darf man sich liebevoll selbst fragen, ob es das wirklich ist. Der Begriff Katastrophe bezeichnet eigentlich ein unvorhergesehenes Ereignis mit schlimmen Folgen, z.B. ein Erdbeben. Dies kann niemand beeinflussen.

Erfüllt die Trennung/Scheidung dieses Kriterium?

Sind die Folgen wirklich verheerend oder allenfalls vorübergehend belastend?

Sind die Konsequenzen immer negativ oder nicht auch positiv?

Das Beste daraus machen

Stellen Sie sich die Frage, wie Sie in Zukunft leben möchten und was Sie aus der beendeten Partnerschaft lernen konnten. Schauen Sie nach vorne und erschaffen Sie sich Ihre Zukunft in kleinen Schritten. Malen Sie sich Ihre Zukunft in schönen Farben aus und ziehen Sie die nötige Kraft aus der Visualisierung.

Wenn Sie für diesen Teil Ihres Weges Begleitung möchten, bin ich gern für Sie da, um Sie zu unterstützen...